Seit 1900 wird aus den Zeller Quellen Trinkwasser für Würzburg gefördert, ein Vorkommen, das besonderem Schutz unterliegt. So wird in der engeren Schutzzone keine Landwirtschaft mehr betrieben; Wald wird zum Mischwald umgebaut. Die Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz ein Ökologisches Wasserschutzgebiet vor den Toren Würzburgs. Über diese Entwicklung informiert ein Natur- und Wasserlehrpfad, über den der Zeller BN-Vorsitzende Norbert Herrmann führt. Dabei geht er auch auf die Auswirkungen der Trockenheit auf die Quellschüttung und den Stand der Erweiterung des Wasserschutzgebiets der Zeller Quellen ein.

Biber sind seit Millionen von Jahren in Bayern heimisch und verbreitet, wurden aber in nur 100 Jahren ausgerottet. 40 Jahre nach der Wiederansiedlung ist heute wieder ein stabiler Biberbestand vorhanden. Biber sind Lebensraumgestalter, was auch ganz im Sinne politischer Willensbekundungen und der Naturschutzgesetzgebung ist. In der dicht besiedelten Kulturlandschaft mit zwischen Nutzflächen eingeengten Gewässern führen Biberaktivitäten immer wieder auch zu Konflikten, die aber meist lösbar sind. Der Vortrag stellt die positiven Reaktionen der Tierwelt auf Bibergewässer vor, z.B. auf viele Vögel, auf Amphibien sowie Libellen & Co. Auch Wasserqualität und Wasserhaushalt profitieren von diesem Ökosystem-Indikator und Renaturierer, dem daher mehr Wertschätzung entgegengebracht werden sollte.

Die Exkursion startet um 9.30 Uhr in Großheubach mit einer Weinbergswanderung im Gartenschläferbiotop. Dabei werden wir von Dr. Jacqueline Kuhn und Dr. Steffen Scharrer geführt. Neben den Gartenschläfern werden auch andere Tiergruppen thematisiert (z.B. Vögel, Reptilien, Wildbienen). Gegen Mittag werden wir im Weinberg, in der Nähe einer jüngst eingeweihten Infotafel zum Gartenschläfer, eine Pause einlegen. Dabei wird uns ein örtlicher Biowinzer insgesamt 3 Weinproben servieren, dazu selbstgemachte Quiche (wahlweise Käse-Spinat oder Schinken-Speck) mit Salatbeilage.

Helgoland bietet einen einzigartigen Lebensraum für marine Organismen. Der vom Meer bedeckte Felssockel ist von meterlangen Braunalgen bewachsen, hier leben die Helgoländer Hummer. An den bis zu 60 Meter hohen Felswänden brüten im Frühling und Sommer tausende von Meeresvögeln, und auf der benachbarten Helgoländer Düne bringen Kegelrobben im Winter ihre Jungen zur Welt. Wer bereits vor dem Vortrag die Insel besuchen möchte, der sollte „Helgoland 360°“ aufsuchen: https://tour.helgoland.de/

Als Nutztier für Honiggewinnung und Bestäubung ist die Honigbiene bei Imkern weitbekannt. Über wilde Völker von Apis mellifera gibt es jedoch kaum wissenschaftliche Informationen, obwohl die Art ursprünglich auch bei uns ein heimisches Wildtier war. Im Zuge systematischer Kartierungen in Laubwaldgebieten in Deutschland konnten wir zeigen, dass verlassene Spechthöhlen noch heute regelmäßig von wildlebenden Bienenvölkern bezogen werden. Im Rahmen einer mehrjährigen Monitoringstudie gingen wir der Frage nach, ob diese Völker selbsterhaltende Populationen bilden können. Der Vortrag stellt die Ergebnisse zu dieser und zu weiteren ökologischen Studien an wilden Honigbienenvölkern vor.

Die Fossillagerstätte Grube Messel wurde 1995 als erstes deutsches Naturdenkmal in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Sie gibt einzigartigen Aufschluss über die frühe Evolution der Säugetiere und dokumentiert die Entwicklungsgeschichte der Erde vor 48 Millionen Jahren, als nach dem Ende des Dinosaurierzeitalters explosionsartige Veränderungen die Tier- und Pflanzenwelt bestimmten.
Mehrere 10.000 Fossilien aus der Zeit des Eozäns wurden bisher in dem vor 48 Millionen Jahren entstandenen Maarvulkan-See geborgen und jährlich kommen ca. 3.000 neue Funde hinzu. Neben der hohen Anzahl und Artenvielfalt an Tier- und Pflanzenfossilien ist auch die Erhaltung von Vollkörperskeletten, Haut- und Fellschatten, Federn und Mageninhalt einzigartig.

10.00 Uhr: Geführte Grubenwanderung durch die Schichten des Ölschiefers und zu den Grabungsplätzen (ca. 2 Std. – festes Schuhwerk, Sonnenschutz, Getränk), anschließend Besichtigung der Ausstellung im Besucherzentrum (ca. 1 Std., Maskenpflicht!).

Der Abend beginnt mit einem Vortrag über Lebensweise und Gefährdung der heimischen Fledermäuse. Dabei wird auf die Situation in Würzburg und Umgebung eingegangen. Bei Einbruch der Dunkelheit halten wir Ausschau nach Fledermäusen. Mit Hilfe von Batdetektoren werden die Ultraschall-Ortungsrufe der Tiere hörbar gemacht.